Abreise aus Fascola

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Abreise aus Fascola

Es wird kurz still ringsum, als sie den Schankraum betritt.
Aber bald schon werden die Gespräche wieder aufgenommen und der normale Betriebsamkeit setzt wieder ein. Ein Barde singt ein Lied von einem fernen Wald und sie spürt das es ihr Herz erstmal nicht so schnell zu neuen Abenteuern zieht.
Ja, sie ist wieder zuhause. Die Wälder ringsum sind ihr vertraut und sie erinnert sich gerne zurück an die Tage ihrer Kindheit. Hier an dieser Taverne kommt sie immer vorbei. Es mag etwas abseits sein, doch es ist der Ort wo man ihr Nachrichten zukommen lässt, da man sie hier kennt und weiss das sie hier öfter durchkommt. Während sie noch sehnsüchtig an ein warmes Bad denkt und es kaum erwarten kann den langen Reisetag von ihrem Körper zu waschen, fragt sie den Wirt ob er eine Nachricht für sie hat.
Er wendet sich kurz ab, um ihr dann einen Umschlag zu überreichen.
Sie dachte sich schon, das er ihr schreiben würde...
sie überfliegt sie neugierig mit den Augen:
"...Fascola wie du weisst...
Ereignisse überschlagen sich...Kisten über Kisten...
Händler verschollen...einigen uns mit der Brut...Justicar beginnt Saufgelage..das Tor ist verschlossen
...die Gastgeberin geplatzt...Gutshof verlassen...bringe dir was mit!
Festus"

Geplatzt? denkt sie.Klingt ja nach einem abstrusen Abenteuer!
Was will er mir denn mitbringen?
Hoffentlich nichts von dem Ramsch den es auf dem Panoptikum gegeben haben soll!?
Wir werden sehen! Jetzt werde ich erstmal die Stille meiner geliebten Wälder geniessen. Es wird wohl noch einige Tage dauern bis Festus hier eintrifft. Dann werden wir dieses Abenteuer sicherlich mit einem guten Schluck nocheinmal begiessen und er soll erzählen.

Amdirion
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Ein leises Klingeln begleitet die Schritte der Gruppe durch den tauenden Schnee auf der südlichen Holzstraße. Wenige Worte wurden gesprochen, während der Wald Fathkolas die Reise säumte. In aller Ruhe war man aufgebrochen vom Ort eines unerwarteten Zusammentreffens. Die drei Wesen hätten Elfen sein können, wenn auch eines von ihnen etwas Zauberisches an sich trug und der Mann, der voranschritt gröbere Gesichtszüge und einen Bart trug.

Plötzlich unterbricht Stille das stetige Klingeln, das im Takt des Gehens schwingt. Der dunkelhaarige Mann an der Spitze der Gruppe hält an und dreht sich um. €žMinnam ennas, I¡nadil?€œ fragt er. Der Angesprochene nickt und er und die Frau mit dem blauen Gewand wenden sich nach links, einen kleinen Saumpfad nach Osten zu. €žDein Sindarin ist besser geworden, Amdirion€œ sagt sie, als der Mann mit dem Bart wieder auf gleicher Höhe mit ihr ist. €ž Du kannst es noch etwas besser betonen, wenn Du Fragen stellst.€œ €žIch danke Dir für Deine Geduld, Ithandriel€œ, antwortet der Angesprochene. €žVor einigen Tagen wusste ich nicht einmal mehr, dass Du mich nach meinem Namen gefragt hast. Nun habe ich meinen Fehler erkannt.€œ

"Oh, Amdirion, mellon n®n. Ein Fehler? Nein. Ein Fehler wäre nur, wenn du es erkannt und dennoch unbeachtet belassen hättest" spricht I¡nadil leise mit einem Lächeln auf den Lippen. "Eine Sprache kann erlernt werden, Worte können überdacht werden ... aber einige Dinge sind - oder sind nicht, wie sie sind.
Nur ein nicht voller Becher kann gefüllt werden. Nur leere Seiten können beschrieben werden." Nach einer kurzen Pause holt I¡nadil Luft, um weiter zu sprechen. Schaut dann aber zu dem Halbelfen und nickt begreifend.

Viele Gedanken an die letzten Tage scheinen den Halbelfen zu beschäftigen, während der Saumpfad sich in den Wald abseits der Straße hineinschlängelt. Gedanken an merkwürdige Ereignisse und unerwartete Treffen in Aebergolds Ausstellung mitten in der Wildnis. Gedanken an einen Wildelfen und an eine Tharogrimm, an Männer und Frauen des Glaubens und an einen, dem er nie mehr begegnen wollte. Hat er sich geändert oder ist es wieder nur eine Täuschung?

€žWir sind da€œ, sagt I¡nadil, der sehr aufmerksam wirkt. €žDies ist der Ort. Hier werden wir uns trennen müssen.€œ Er wendet sich erneut Amdirion zu. "Hätte ich warten sollen, bis du uns sagst, dass wir den Ort gefunden haben?€œ Er deutet auf den Waldboden und dann auf die Sträucher. "Spuren hättest du nicht gefunden. Und doch sind sie da. Es scheint, als ob niemand je hier gewesen wäre. Und doch sind wir nicht alleine. Vielleicht gelingt es dir, einige Zeichen zu erkennen. Dinge, die sich dir öffnen und zeigen, dass dies einer der Orte ist, von denen ich sprach. Versuch nicht nach ihnen zu suchen. Lass sie deinen Blick finden."

Mit diesen Worten geht er auf eine große Ulme zu, die auf einer kreisrunden Lichtung steht. Einige Schritte vor dem Baum drehen er und Ithandriel sich um. €žCuio Vae, Amdirion!€œ

Amdirion, der stehen geblieben ist, lehnt sich ein wenig auf seinen entspannten Bogen und antwortet: €žEs war schön, euch auf diesem Weg zu begleiten. Ich bin froh nach Fathkola gegangen zu sein. Ich wollte Rhovaniel treffen und habe Larunas und euch gefunden. Es ist gut so. Cuio Vae! Lebt Wohl! Mögen die Sterne euren Pfad beleuchten.€œ

Mit diesen Worten setzt er sich auf einen umgestürzten Stamm am Rande der Lichtung und blickt noch lange Zeit auf die Ulme, an deren Zweigen Knospen durch den Raureif sprießen und die Blätter wundervolle Farben unterschiedlichster Art zeigen. Selbst als seine beiden Begleiter seinem Blick entschwunden sind, bleibt er noch dort und blickt in die Ferne€¦

[Anm.: diesen Text hat I¡nadil mitverfasst]

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