Späte Nacht!

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Es ist ruhig geworden in der Hütte und man hört das erste gleichmäßige atmen , der schlafenden Gäste.
Morgen früh werden alle in unterschiedliche Richtungen aufbrechen und die Dinge
erledigen, die es zu erledigen gibt.
Sie genießt noch einen Augenblick die Stille und ihr Blick verliert sich in der Dunkelheit des Waldes. Der Vollmond läßt die Bäume in einem völlig anderen Licht erscheinen, gestochen scharf kann man fast jedes einzelne Blatt erkennen.
Mit der Gewissheit das Elindal in der Nähe der Hütte wacht, löscht sie die letzte Kerze und legt sich ebenfalls nieder.
Sie rückt dicht an Salina heran, weiß sie doch um die Sorgen, die sie bedrücken und ist im nächsten Augenblick eingeschlafen.

Aguja
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Auch eine andere Person wacht in dieser Nacht noch in den Wäldern ganz in der Nähe der Hütte. Geistesabwesend blättert Celissa im hellen Mondlicht durch die ihr anvertrauten Dokumente und Hadjiins letzte Abschriften. Doch gehen ihr viel zu viele verschiedene Gedanken durch den Kopf, als dass sie sich auf die Inhalte konzentrieren oder sich schlafen legen könnte.
Beispielsweise Halvards Familiengeschichte und die Vehemenz mit der er oder auch Sindelmine dazu aufforderten das €žkleinere Übel€œ zu wählen und sich hierfür einzusetzen.

€žAllein dieses Wort verursacht mir schon Übelkeit und macht mich reizbar. Sogar so sehr, den armen Halvard völlig taktlos mit der hypothetischen Möglichkeit zu konfrontieren, mich überhaupt gar nicht erst weiter einzumischen und dieses zeysche Pfuhl sich einfach selbst zu überlassen, obwohl dies sicher eine, aber keinesfalls für sie oder mich befriedigende Lösung wäre und daher ausscheidet€¦
Aber bin ich denn nur noch von listigem Übel, Intrigen und Wahnsinn umgeben?!€œ

Blickt auf den in Silber getauchten Wald und die Umgebung erscheint ihr kalt und unwirklich. Außerdem will das Gefühl beobachtet zu werden nicht weichen, obwohl keine Menschenseele zu erspähen ist.

€žIch gebe ja zu, dass ich bei €žOsalds alten Kriegsgeschichten€œ lange nach dem Bezug zur direkten Gegenwart bzw. einem für mich nachvollziehbaren Handlungsansatz gesucht habe, überhaupt noch mal der alten Krämerseele H¸llebart einen Besuch in Tronde abzustatten, doch hätte sich dieser ja nicht unbedingt gleich im Kreis der Gefährten offenbaren müssen. Die hohe Politik sowie damit einhergehende merkantile Aktivitäten mögen vielleicht nicht gerade mein Gebiet sein, aber die Schilderungen direkt Betroffener wie Halvard oder Sindelmine sprechen eine umso deutlichere Sprache.

Da sei ihnen auch ihre Emotionalität verziehen, die ich ja nur allzu gut von Ragelda, als direkt Betroffene in anderer Hinsicht, kenne. Viel zu lange besteht nun schon mein fester Vorsatz sie wieder einmal zu besuchen und doch will ich mir lieber nicht ausmalen, wie sie auf die Mitteilung reagieren mag, dass die Hilfe für ihren Bruder nun endgültig nicht mehr in unserer Hand liegt. Siléfat vermag vielleicht die schonungslose Wahrheit ungehemmt auszusprechen, aber ich€¦?

Und vielleicht war es auch nicht klug Cirnea Hoffnung auf eine vorgetäuschte Zerstörungswut zu machen, denn die Konfrontation mit einer anderen Gewissheit könnte nun nur umso enttäuschender für sie sein.

Schließlich braucht sie im Moment ihre Kraft schon allein um Salina beizustehen, denn ihre beinahe beiläufige Bemerkung, sich vorerst keiner Prüfung mehr zu unterziehen, lassen auf ernste Probleme schließen. Nahm sie bei ihrer Konfrontation mit Shar überraschender Weise doch den Bund und mögliche Auswirkungen auf ihr Gegenüber in Kauf. Ergo, was ist geschehen, dass sie ihre Meinung geändert hat? Schien Salina mir doch bei unserer kurzen Zusammenkunft in Eshavild weitaus weniger bekümmert. - Wenigstens weiß ich sie bei Cirnea und Elindal in den absolut besten Händen€¦€œ

Schmunzelt still vergnügt in sich hinein, als sie sich noch einmal den Gleichklang ihrer Bewegung in Punkto Zurechtrücken des jeweils eigenen Kettenanhängers vergegenwärtigt.

€žUnd obschon Cirnea ihre Furcht erkannte und ihre Befürchtung auf Silnatta klar an mich herantrug, war ich zu diesem Zeitpunkt einfach noch nicht bereit oder in der Lage diese auch anzuerkennen und bin es im Grunde bis heute kaum. So mag mein Schweigen einstweilen ein vorübergehender Schutz für uns beide sein.

Vielleicht war meine kleine Welt bislang aber auch einfach zu friedlich und ausgeglichen, als dass ich solche, sich auftuende, niederträchtige Abgründe sofort annehmen und verarbeiten kann. Vielleicht sollte ich mich mehr in ruchlose Kreise begeben, wo Lug, Trug, Manipulation und Krieg an der Tagesordnung sind, denn wie will ich sonst wohl jemals die berechtigte Frage (Bist Du bereit Dich jenem zu stellen?) des einen Sheranaki, guten Gewissens beantworten können?

Aber wie dem auch sei und es auch kommen mag, bin ich es genauso Leid wie Cem als €žSpielball€œ herum geschubst zu werden. Aktion statt Reaktion scheint auch mir hier ein guter, wenn auch nicht ungefährlicher Ansatz. Zwar wäre eine Fälschung nicht rechtens, aber würde ihr Zweck unter Umständen und im Notfall doch die Mittel heiligen. Und selbst mir wäre es mittlerweile eine Genugtuung, gewissen Herrschaften endlich einmal in ihr Süppchen zu spucken.

Nur wie kann ich auf meine Weise dazu beitragen ohne meinen Prinzipien untreu zu werden?
Wie Gleiches nicht mit Gleichem vergelten und doch den verdienten Ausgleich schaffen?
Mir liegt es gewiss nicht irgendwelche Leute zu übervorteilen, zähe Verhandlungen mit adligen Reffiksäcken zu führen oder große Reden zu schwingen, doch verfüge ich immerhin über eine ganz passable Beobachtungsgabe, ein recht umfassendes (Namens-)Gedächtnis, eine einigermaßen gesunde Menschenkenntnis oder das intuitive Bauchgefühl.€œ

Blickt auf das Dokument auf ihren Knien.

€œUnd die weit verbreitete Erkenntnis, wer lesen kann ist klar im Vorteil!
Da haben wir es doch: Baron Rogar NORTENSTEEN.

Und wo ich gerade dabei bin, will ich mein Augenmerk auch auf die anderen NAMEN richten, von denen es in den Papieren nur so wimmelt, vielleicht könnte es uns nützlich sein, mal eine Zuteilung zu treffen, wer definitiv mit den Iggesunds verbündet ist, von Coev €žüberzeugt€œ wurde, durch ihn verloren hat oder wer seine Gegenspieler sind.

Und vielleicht lässt sich ja auch noch irgendwas zum Hause H¸llebart entdecken, denn für meinen Geschmack schulden fast schon zu viele Leute (bedauerlicherweise uns eingeschlossen) dem ehrenwerten Edwin noch einen Gefallen oder stehen auf die ein oder andere Weise in seiner Schuld.

Apropos Gefallen, jetzt habe ich es doch glatt versäumt Cirnea nach diesem zweiköpfigen Totem, das wir letztens wieder ergänzt haben, zu fragen.
Naja, kann ich ja noch tun, aber vielleicht sollte ich besser die Nachtruhe abwarten.€œ

Wendet sich wieder Bertis Schriftstücken zu.

Ach das ist ja seltsam, hier steht was von einem Leiv Groenslav. Klingt fast so wie unsere Assessorin Lumeid Groenstav€¦€œ

Bald schon kratzt eine Feder eifrig über Pergament, während es ringsum langsam zu dämmern beginnt.

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