Das Lied Joharsin

Das Lied Joharsin (Übersetzung)

Was sich einst hat zugetragen
Die Geschichte, die hier einst entstand,
eine Geschichte von einem Helden,
vom Siege Otars kündet sie.

Ein junger Held von stattlicher Gestalt,
die Geschichte Joharsins ist's
die ihr hier findet.
Diese Geschichte sei nun kundgetan:

Einst wogten die Kriege im Lande,
Sieg wogte hierhin, Sieg wogte dorthin,
Tapfere Männer und böse Geister,
Alle fanden den sicheren Tod.

Der grösste von ihnen war Joharsin,
er folgte Otar im Geiste.
Joharsin mit seinem mächtigen Speer,
der grosse Wunden schlug.

Joharsin strahlte im Glanze,
sein Panzer schien wie die Sonne selbst,
Otar weihte seine mächtige Waffe,
Saltah beschützte ihn durch gnädige Hand.

Keine Furcht kannten er und seine Mannen
Als sie sich einem Sohne Fegs stellten,
der mit seinen Geistern verseuchte das Land,
und der mit üblem Atem tötete.

Joharsin stellte ihn in einem Kampfe,
an einem Berghang trafen sie ihn.
Seinem Rufe folgte der Dunkle,
die Welt war still als er den Kampfplatz betrat.

So kämpften Joharsin und das Übel,
aber kein gewöhnlicher Kampf war es:
Es war ein Messen der Kräfte,
ein Wettstreit, ein Ringen, ein Tanz.

Und so begann denn der Tanz,
Joharsin schritt im Kreise voran,
den Speer aufs Übel gerichtet,
er mass seine Kräfte gegen die seinen.

In einem Kreise ging auch das Übel,
ein Dunkel ging von ihm aus,
als auch er den Kreis betrat
und als auch er das Ringen begann.

So tanzten sie im Reigen,
kein Schlag fiel, keine Lanze, kein Schwert
wurde gestossen, sie umringten sich nur.
Und die Luft waberte fort.

Das Übel in einem Mantel aus Dunkel.
Ein Schatten am Tage war er.
Kein Auge konnt' es durchdringen,
und Licht schien nicht hindurch.

Und Joharsin, Speer voran,
er suchte eine Lücke im Dunkel.
Aber das Übel tanzte hinfort
Aus dem Banne des ehernen Holzes.

So verging die Zeit, sie standen im Kreise,
prüften nur statt zu kämpfen,
ob der eine dem andern gewachsen,
kein Blut sollt' entscheiden, nur Können.

So umwoben sie sich viele Momente,
niemand erspähte eine Schwäche,
und mit Zauber umgaben sie sich,
zu trotzen, zu schützen den eig'nen Körper.

Das Land um sie horchte auf bei dem,
vorbei schienen die Kriege und Seuchen,
nur hier entbrannte der Streit, nur hier.
Und kurz konnte das Land wieder atmen.

Und mit einer süssen Melodie umgarnte er,
Joharsin, letztlich das Übel.
Umfing es mit betörendem Klang,
eine Zaubermelodei aus ältesten Tagen.

Das Übel verharrte an der Stelle der Schwäche,
denn süsser Klang ist Bösem fremd.
Lang war der Moment, die Zeiten verrannen,
der Tanz verharrte ganz lang.
Stärke zu Stärke, das Holz war bereit,
in dem Dunkel brannte ein schwarzes Herz auf.
Das Übel, das Übel, man konnt es erreichen !

Joharsin, sein Arm war schon schwach,
er holte weit aus, er durchstiess das Grauen,
da ward ein Bann und Zauber gebrochen,
und Licht und Glanz, es floss hinein
von seinem Arme in die schwarze Leere,
dem Übel zu trotzen mit dem ersten Lichte der Welt.

Der Tanz war zu Ende, und Sieg bei Joharsin.
Es kündete Tag von der Schwärze der Nacht.
Das Übel schrie auf, und Feg nahm zurück,
was einst er gesendet über das Land.

Saltah erwachte erneut, Friede und Freud,
und Otar heiligte die Wiesen und Feld.
Vorüber die Probe der Stärke,
und das Übel für immer entschwand.

Joharsin, der Sieger, er nahm das eherne Holz, sprach:
"Dies ist der Sieg, und kein Blut geflossen
an dieser Stell' zu entscheiden den Krieg."
So war's und seine Mannen sie weinten vor Glück.

Joharsin hiess die Zweigötter preisen,
und diese eine letzte Tat in ihrem Namen,
von seiner Hand er dort am Hügel vollbracht.
Dies war die letzte, bevor in Sagen er ewig entschwand:

Zu Zeichnen den Ruhm und die Narben,
nahm das eherne Holz er, den mächtigen Speer
und senkte ihn dort wo das Übel gefallen,
wo das Übel auf ewig entschwand.

Und die Macht in ihm gab er dem Lande,
befreite es so von Hunger und Not.
Otar und Saltah weihten die Erde,
und die Narben waren für immer geheilt.

So war die Kunde von Joharsin dem Held,
der blutlos die Kriege beendet.
Und nur so soll's sein, das die Starken entscheiden
Für sich allein, und nicht ziehen and're in Not.